Familiencamp 2019 – Einsame, zweisame und gemeinsame Stunden
Kurz vor der Böhmischen Schweiz, also am äußersten Zipfel der Sächsischen Schweiz, liegt das ZirkelsteinResort, eine schöne Unterkunft bestehend aus einem Haupthaus, einem Spielplatz, einer Sportanlage und einem Bungalowdorf. Eingebettet in eine magische Landschaft war dieser wunderschön gelegene Ort in diesem Jahr das Ziel für das Familiencamp des Sonnenstrahl e.V. Dresden.
Nach dem Osterfest haben wir 10 Familien, deren Therapiegeschichte nicht länger als zwei Jahre zurückliegt, eingeladen, mit uns eine Woche im ZirkelsteinResort zu verbringen. Das themengeleitete, aktive und bunte Programm sollte die jeweiligen Familiensysteme stärken, den Erwachsenen Zeit zum Reden und Entspannen geben und den Kindern viel Platz und Raum zum Spielen bereithalten. In der Vorbereitung tüftelte das Leitungs- und Betreuungsteam an einem abwechslungsreichen und flexiblen Plan, der den Familien einsame, zweisame oder gemeinsame Stunden ermöglichen sollte. Einige der Familien kannten sich bereits durch eine gemeinsame Zeit während der Therapie und genossen das Wiedersehen in diesem ungezwungenen, fröhlichen Kontext. Alle anderen lernten einander schnell kennen und jeder konnte sein Maß an Gesellschaft und Austausch finden.
Die Vormittage waren geprägt von der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Fragestellungen zum Thema Stärken, Bedürfnisse, Familie und Krankheitsverarbeitung. An den Nachmittagen wirkten diese Themen in den praktischen Aktivitäten noch nach und forderte mal die Kleingruppe als Familie, mal die altersspezifische Teilgruppe oder die Großgruppe im Ganzen.
Gemeinsame Erfahrungen verbinden und es ist schön, Gefühle und Situationen mit wenig Worten beschreiben zu können, da man weiß, dass das Gegenüber Ähnliches durchlebt hat.
Die Natur um den Zirkelstein bot uns viele Möglichkeiten aktiv zu sein. Zum Beispiel waren die Familien kaum zu halten, als die gesamte Gruppe in den Wald zog, um Hütten zu bauen. Bevor das Ziel des Nachmittages vom Team überhaupt formuliert werden konnte, standen bereits die ersten Grundkonstruktionen der Waldunterkünfte. Wie in einem großen Ameisenhaufen werkelten die Familien an ihren Projekthäusern. Es war schön zu beobachten, wie ausgelassen sich alle einbrachten und sich auf diese Aufgabe einlassen konnten. Als die „Siedlung“ fertig war, trafen sich die „Dorfgemeinschaft“, um jede Hütte zu bestaunen.
An einem anderen Tag widmeten sich die Kinder und Jugendlichen einem komplizierten Bauprojekt. Sie bauten eine Seilbrücke über eine Schlucht, die so konstruiert werden sollte, dass auch die Eltern die Brücke befahren konnten. Während der Konstruktions- und Bauphase versuchten die Eltern, an einem anderen Ort, einen Niedrigseilparcours zu überwinden, den sie nur gemeinsam und mit gegenseitiger Unterstützung bewältigen konnten. Jeder musste seine Stärken erkennen und einbringen, damit die Gruppe es zum Ziel schaffte. Anschließend kamen die Familien zusammen und konnten das Erlebte noch mal gemeinsam erfahren.
Jeder Tag war anders und hatte „laute“ und „leise“ Anteile, die jeder für sich nutzen konnte. Das herzliche Miteinander sorgte für eine gute Stimmung im Camp. Junge und Junggebliebene fanden viele Möglichkeiten, miteinander kostbare und wertvolle Zeit zu verbringen.